Urlaub auf Sansibar -Zayn Za’l Barr – schön ist das Land!
Ein Bericht über die Erlebnisse von einer Woche Urlaub auf Sansibar. Die „Badeinseln“ von Tansania ist beliebt bei Reisenden für eine Verlängerung zur Safari-Reise oder einfach zum Entspanne. Jambo Sansibar – in weiter Ferne vor der Küste Tansanias liegt das Archipel wie aus 1001er Nacht. Orientalische Architektur und duftende Zimtmischungen erzählen von der einstigen Herrschaft der Sultane und dem Haus der Wunder, Menschen und Mode vom heutigen Afrika und einsame Buchten von der ewigen Schönheit der Natur. Sansibar, du bist so wunderbar!
Stowntown, Stadt aus Korallen
Tag 1 & 2
1874, der Expeditionsreisende Henry Morton Stanley legt in Stone Town an, der Hauptstadt der Insel Uguja, besser bekannt als Sansibar. Stanley schreibt: „Die Stadt ist das Bagdad, das Isfahan, das London und das Istanbul Ostafrikas.“ Genau die Vielfalt macht den Geschmack, den Duft und die Kultur der Stadt aus. Auch heute noch besitzt Stone Town, die Altstadt von Sansibar-Stadt, viel Charme. Einer der zahlreichen Gründe sind die prächtigen Kolonialpaläste aus Korallengestein, die zum größten Teil restauriert wurden und nun in neuem Glanz erstrahlen, etwa das portugiesische Fort oder die wunderschönen Forodhani-Gärten. Bei einer Reise mit uns nach Tansania , zum Beispiel „Bush & Sansibar“ tauchen Sie genau in diese unbeschreibliche Stimmung ein. Vor dieser Kulisse träumt es sich leicht ins Land der Sultane und Prinzessinnen. Und während man durch die heißen, menschenleeren Gassen schlendert, erzählt einem vielleicht ein Einheimischer die Geschichte von Salme, der Schwester eines ehemaligen Herrschers, die sich in den 1860er Jahren in einen deutschen Diplomaten verliebte und mit ihm nach Hamburg floh. Nie sollte sie aufhören ihre Heimat in den schillerndsten Farben zu schildern. Das kann man gut verstehen, vor allem zur blauen Stunde, wenn die Abendsonne alles in goldenes Licht taucht: vom Markt wehen Vanille-, Sternanis- und Curry-Aromen herüber. An der Uferpromenade erwacht das Leben. Die jungen Sansibari messen sich bei gekonnten Sprungen von der Kaimauer ins Hafenbecken der Stadt. Und im Wasser schaukeln Holzboote, die traditionellen Daus. Lust, auf eine der vielen anderen Inselchen des Archipels hinüberzusegeln? Zum Beispiel nach Pemba Island?
On the Road gen Norden
Tag 3 & 4
Die meisten Daus, die auf die Flut und die Abendbrise warten, um in See zu stechen, werden im Norden der Hauptinsel, in der Nähe des Städtchens Nungwi, gebaut. Um dorthin zu gelangen, kann man sich ein Auto mieten. Man kann es aber auch lassen, denn weder der dafür nötige internationale Führerschein noch das Navi helfen dabei, sich in den Straßen ohne jegliche Beschilderung zurechtzufinden. Lieber vertraut man sich einem Einheimischen an, der einen unter der heißen Sonne durch die weitläufigen Kokosplantagen und an den Affenbrotbäumen, die zwischen Korallenblöcken wachsen, vorbeigondelt. Mutige setzten sich auf eine Vespa, die hier bei uns lange ein Oldtimer wäre. Unterwegs können in der Hauptplantagengegend der Insel die von Sultan Said 1850 erbauten Bäder von Kidichi besichtigt werden: ein erstaunlicher Bau aus weißem Stuck, in dem die Frauen des Sultans einst ihre mit Nelken parfümierten Dampfbäder nahmen. Auf der Suche nach noch mehr Schönheitsgeheimnissen lohnt sich ein Abstecher nach Matemwe. Dort warten die Bewohnerinnen auf Ebbe, um Rotalgen zu ernten, aus denen auf der ganzen Welt Kosmetikprodukte hergestellt werden. Setzt die Flut ein, kommen die Fischer zurück in die Lagune, um ihren Fang in die Dörfer zu bringen, und so schließt sich der Kreis. Denn plötzlich endet die Straße. Noch weiter nach Norden – an die Küsten Kenias, Mosambiks und nach Madagaskar – geht es nur noch per Schiff.
Strände ohne Ende
Tag 5 & 6
Von Matemwe im Norden bis Jambiani im Süden der Insel erstrecken sich an der Ostküste weiße Sandstrände mit Kokospalmen, die wohltuenden Schatten spenden. Ab und zu durchbrechen scharfe Klippen die wunderschöne Gleichförmigkeit. Malerisch sieht sie aus, die Lagune, die das Korallenriff vor der Küste bildet und ideale Bedingungen für alle möglichen Wassersportarten bietet. Auch deshalb haben hier inzwischen zahlreiche Hotels eröffnet, vom einfachen Gästehaus bis zur Luxus-Lodge Next Paradise Beach Resort. In Jambiani tanzen die bunten Schirme der Surfer vom Surf Village Air Borne im Wind. Einer der weltweit besten Kitespots überhaupt. Baden sollte man nur bei Flut, ausgerüstet mit geeigneten Gummischuhen – die Begegnung mit einem der vielen Seeigel kann unangenehm sein. Während sich das Wasser zurückzieht, kann die Pause genutzt werden, eine Siesta im Schatten zu halten oder um die üppige Flora zu entdecken, die die Insel ihren beiden Regenzeiten verdankt, einer schwächeren im November und einer stärkeren im April. Beim Anblick der herrlichen Blütenpracht sollen arabische Seefahrer „Zayn Za’l Barr“(auf Deutsch: schön ist dieses Land!) gerufen haben – vielleicht der Ursprung des Namens Sansibar. Dass das Archipel als Gewürzinsel berühmt wurde, verdankte es im Übrigen einem Briten: Konsul Sir John Kirk begann 1880 damit, Nelken-, Zimt- und Pfefferbäume anzubauen. Inzwischen gedeihen hier auch Vanille, Muskatnuss oder Kardamon, aber die Nelke bleibt die unangefochtene Königin der Gewürze.
Die Wälder des Südens
Tag 7 & 8
So verführerisch die Gewürze auf Sansibar auch duften mögen, ihr Anbau brachte der Insel nicht nur Gutes. Denn für die Plantagen wurde viel abgeholzt. Nur der Süden blieb verschont und beeindruckt deshalb mit wilder Natur. Der Jozani-Wald, in dem man auf einem einstündigen Spaziergang sowohl seltenen Tier- als auch Pflanzenarten bewundern kann, ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Manche Bäume wurden hier extra neu angepflanzt – wie etwa die äthiopische Palmyrapalme, aus deren Fasern die Frauen der benachbarten Dörfer Körbe und Hüte flechten. Die Männer haben die traditionelle Holzschnitzkunst wiederentdeckt, ihr verdankt Stown Town, die Altstadt von Sansibar- Stadt, ihre prächtig verzierten Türen. Über einen Holzpfad gelangt man ins Herz des Mangrovenwaldes der Jozwani Chwaka Bay. Der einzige Nationalpark der Insel ist eine Apotheke der Natur. Kleine Vögel flattern durch das Dickicht, und bunte Schmetterlinge flirren um üppig blühende Heilpflanzen. Die Strände hier sind noch versteckter und ruhiger als anderswo. Wer trotzdem Action möchte, kann noch etwas weiter südlich in Kizimkazi aufs Meer hinausfahren, um mit Delfinen und Schildkröten zu schwimmen. Oder man lässt es und lauscht einfach dem Klang der Stille.