Ugly five in Afrika
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Ugly five in Afrika

Die ugly five in Afrika

Was gibt es neben Löwen, Elefanten, Nashörnern, Büffeln und Leoparden noch?

Jedes Kind sollte sie kennen, die „Big Five – Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel und Leopard – sie gelten als die eindrucksvollsten Fotomotive auf einer Safari in Afrika. Die wenigsten kennen jedoch den Ursprung der Bezeichnung. Sie stammt aus der Zeit der Grosswildjägerei zu Kolonialzeiten bis ins späte 20. Jahrhundert. Big Five beschreibt das meistgejagte Großwild in den Savannen des südlichen Afrikas in Botswana, Südafrika, dem Caprivi-Streifen bis rauf in die Serengeti und Massai Mara 

Die meisten Tiere sind anmutig und wunderschön anzusehen. Aber es gibt neben den Big Five auch die „Ugly Five, die ausgemacht hässlichsten Wildtiere Afrikas. Aber auch sie haben inzwischen Kultstatus und sind nicht weniger interessante Fotomotive. Afrika bietet sechs verschiedene Vegetationszonen. Hervorragend angepasst an diese Lebensbedingungen und -umstände sind diese Tiere und nur für uns Menschen scheinbar hässlich. Es ist nicht unbedingt ein Kompliment, Hyäne, Gnu, Marabu, Warzenschwein und Geier so zu bezeichnen. Dennoch möchte ich euch heute „the ugly five“ vorstellen. Ihr werdet sie sicher auf einer Safari in Ostafrika oder im südlichen Afrika antreffen.  

Platz Nr. 5: Die Hyäne

Hyänen sind ausgezeichnete und zugegeben recht faule Jäger. Erfolgreich macht sie ein besonderes Merkmal, die extrem hohe Beißkraft ihrer Kiefer mit der größten Kraftausübung pro cm² Oberfläche im gesamten Tierreichdie 4903 Newton entspricht. Ganz entspannt kann man da Knochen oder ganze Skelette großer Beutetiere in kürzester Zeit nahezu pulverisieren. Da sie mit ihrem effizienten Verdauungssystem sogar noch Nährstoffe aus Haut und Knochen ihrer Beutetiere gewinnen können, zählen sie quasi als „Superverwerter“ zu den optimal angepassten Aasfressern. Sie sind als Aufräumtrupp im Ökosystem des wilden Afrika sehr wichtig. Mit ihren messerscharfen Zähnen können sie Knochen und ganze Skelette von weitaus größeren Tieren mit Leichtigkeit zermahlen. 

Afrika beheimatet als einziger Kontinent alle drei Hyänenarten – Tüpfel-, Streifen- und SchabrackenhyäneFast noch beeindruckender als eine Beobachtung der Tiere kann das über mehrere Kilometer hörbare berüchtigte “Lachen” der Hyänen sein. Damit machen sie dem Rudel eine entdeckte Futterquelle kundig. 

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Platz Nr. 4: Das Warzenschwein

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In Disney`s “König der Löwen” hat es sich als Pumba in unser aller Herzen gespielt. Offiziell zählt es aus mir unverständlichen Gründen jedoch zu den ugly five. Die namensgebenden Gesichtswarzen und imposanten Eckzähne sind nur ein Teil ihrer besonderen Erscheinung. In kürzester Zeit können Warzenschweine auf bis zu 50 Stundenkilometer beschleunigen und wahlweise fliehen oder angreifen. Wenn sie dann noch ihre Nacken- und Rückenmähne und die Quaste am Ende ihres Schwanzes wie eine steile Antenne aufstellen, ist das ein echtes Schauspiel. Unter den Einheimischen hat ihnen das den Spitznamen „Radio Afrika“ eingebracht. Und sich beim Fressen auf die Vorderfüße zu knien, um relaxter an die Pflänzchen ranzukommen, macht sie einfach nur noch sympathischer. 

Warzenschweine sind oft in Gruppen von bis zu 15 Tieren trotz sengender Hitze tagsüber aktiv. Ihr Lebensinhalt ist vornehmlich die Nahrungssuche. Durch das ihnen eigene nicht-territoriale Verhalten teilen sie sich Futter- und Raststellen mit anderen Bewohnern der Savanne und profitieren von diesem Umstand. Nachts kommen vornehmlich die unterirdischen Bauten anderer Savannenbewohner wie alte Termitenbauten, Erdferkelhöhlen und ähnliche Verstecke als schützender Unterschlupf zum Einsatz. 

Platz Nr. 3: Das Gnu

Ehrlich gesagt sehen die Gnus bei genauem Hinsehen irgendwie wie eine Fotomontage aus verschiedenen Tieren aus, so als hätte sich jemand einen Spaß erlaubt. Man kombiniere den Kopf eines Ochsen mit der Mähne eines schwarzen Pferdes und bastle noch ein paar Büffelhörner dran – fertig ist das afrikanische “Wildebeest“. Dem geübten Beobachter fallen die schlanken Hinterbeine auf, als Hinweis, dass wir eigentlich eine afrikanische Antilope betrachten. Mit einem wilden Biest haben die scheuen Pflanzenfresser, die sofort die Flucht antreten, nichts gemeinsam. Lediglich in der Paarungszeit ist aufgrund des aggressiven Verhaltens der männlichen Tiere Vorsicht geboten. Gnus sind neben den Zebras der Inbegriff der riesigen wandernden Huftierherden der Savanne. Diese weiten Strecken zwischen der südlichen Serengeti im Ndutu-Gebiet und dem Mara Triangle in Kenia, genannt „ Migration“, legen sie zurück, um Nahrung und spätestens jeden dritten Tag frisches Wasser zu finden. 

Wegen ihrer Sanftheit und dem hochwertigen schmackhaften Fleisch wurden Gnus erbarmungslos gejagt und der Bestand stark dezimiert. Dank vieler Schutzprojekte kann in den letzten Jahren glücklicherweise wieder ein Anstieg der Population verzeichnet werden. 

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Platz Nr. 2: der Geier

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Das Beobachten von Geiern in freier Wildbahn ist durch die Dezimierung von Wildtieren infolge Wilderei, Vergiftung und Umweltverschmutzung immer schwieriger geworden. Geier zählen zu den Big Six Birds in Afrika mit fast drei Metern Flügelspannweite. Geier können bis zu 40 Jahre alt werden. Einige Unterarten der Geier wie Weißrücken- und Schmutzgeier, KapgeierOhrengeier und andere gelten durch menschliches Handeln als gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. 

Ohne die aasfressende Aufräumpolizei der Savanne wäre es um das ökologische Gleichgewicht schlecht bestellt. Auf lange Distanzen erspäht der Geier Kadaver mit messerscharfem Blick, der gebogene Schnabel ist zum Zerreißen und Abnagen von Aas ein optimales Werkzeug. Als Kahlköpfchen, deren Haupt nicht mehr als Flusen zieren, ist dem Geier ein Schutz vor der Übertragung von Parasiten von den Kadavern gegeben. Die hochaggressive Magensäure erledigt den Rest bezüglich möglicher Krankheitserreger, die mit der Nahrung aufgenommen worden sind. Sobald man mehrere Geier kreisen oder in der Gruppe im Baum sitzen sieht, kann man davon ausgehen, hier verendete Tiere oder eine Riss zu finden.  

Platz Nr. 1: Der Marabu

Der Marabu ist in punkto Kahlköpfchen mit Flusen auf dem Haupt und dem schlabberigen Kehlsack unsere ungeschlagene Nummer 1 der ugly five von Afrika. Nun ja, es kann ja nicht jeder der Schönste sein. Der Marabu gehört zu den Störchen und ergänzt die aasfressenden Geier. Auch er bringt es auf eine Flügelspannweite bis zu 3 Metern. Im Gegensatz zu den Geiern sucht der Marabu oft die Nähe der Menschen. In Siedlungen sucht er nach Speiseresten und Unrat der Menschen. Wüten Feuer in der Savanne, dann sind Marabus mit Sicherheit nicht weit. Die Jagd auf vor den Flammen fliehenden Mäuse und Wildtiere ist ihre besondere Spezialität. 

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