Allein der Name Patagonien weckt bei vielen Reisenden die Sehnsucht nach wilder Natur, unendlichen menschenleeren Weiten, rauem Klima, wenig Zivilisation und Abenteuern am Ende der Welt. Bis heute ist vieles davon wahr und Reisen nach Patagonien bleiben etwas ganz Besonderes. Der Name dieser Region, welche sich auf die Länder Chile und Argentinien erstreckt, geht auf den berühmten portugiesischen Entdecker Ferdinand Magellan zurück. Er war auf seiner Reise im Jahre 1520 so sehr von der großen Gestalt der lokalen Tehuelche-Indianer erstaunt und taufte diese "patagones", angelehnt an die fiktive Gestalt des Riesen Pathagon. Patagonien ist fest verknüpft mit der Landschaftsform der Pampa, eine trockene, recht karge und wenig besiedelte Hochebene. Da hier wenig wächst, wird vor allem Viehwirtschaft betrieben und die lokalen Cowboys, auch Gauchos genannt, haben hier ihr zu Hause gefunden. Aber die Landschaft Patagoniens ist bedeutend vielfältiger, wie Sie auf dieser Reise feststellen werden. Die Pampa befindet sich östlich der patagonischen Andenkette, welche dafür sorgt, dass große Mengen an Niederschlag aus Westen vom Pazifik kommend hier hängenbleiben und in Form von Regen und Schnee herunterkommen. Somit ergibt sich westlich der Andenkette, im kompletten Kontrast zur im Regenschatten liegenden Pampa, eine landschaftliche Vielfalt aus riesigen Fjorden, gewaltigen Gletschern, wasserreichen Flüssen, üppigen undurchdringlichen Wäldern und schroffen Bergen.
Sie beginnen Ihre Reise in der lebendigen Hauptstadt Chiles, in Santiago. Bei einem Stadtrundgang saugen Sie den kosmopolitischen Flair auf, welcher von einer Großstadt in Europa kaum zu unterscheiden ist. Nachdem Sie einige schöne Kolonialgebäude der Altstadt erkundet haben, steigen Sie den Aussichtshügel Santa Lucia hinauf und können bei gutem Wetter zum ersten Mal die Anden erblicken. Die längste Gebirgskette der Erde, welche den gesamten südamerikanischen Kontinent so sehr prägt, wird Sie ab nun während der gesamten Reise in unterschiedlichster Ausprägung begleiten. Am nächsten Morgen fliegen Sie nach Puerto Montt – die Stadt gilt als chilenisches Einfallstor nach Patagonien. Während Puerto Montt nicht so ansehnlich ist, werden Sie von der deutsch-geprägten Stadt Puerto Varas am wundervollen Llanquihue-See beeindruckt sein. Hier am südlichen Ende des Seengebiets von Chile dominieren die Anden in Form von hohen teils vergletscherten Vulkanen, welche von blaufunkelnden Seen und ausgedehnten Alerce- und Araukarienwäldern umgeben sind. So wird Ihnen umgehend der tolle formvollendete Vulkan Osorno ins Auge stechen. Die möglichen Aktivitäten in dieser Region sind vielfältig, daher können Sie einfach frei wählen – wie wäre es mit einem Rafting auf dem Río Petrohué direkt unterhalb des Vulkans Osorno? Dann ist es soweit und Sie starten mit Ihrem Roadtrip auf der landschaftlich spektakulären Carretera Austral. Die bis heute teils unbefestigte Erdstraße führt Sie vorbei an endlosen gemäßigten Regenwäldern, ausgeprägten Fjorden, wo steile teils vergletscherte Bergwände dramatisch ins Meer stürzen, glasklaren Gletscherflüssen und kleinen Siedlungen, wo sich wenige Menschen in den letzten knapp 200 Jahren unter harten Bedinungen eine Zukunft aufgebaut haben. Im Queulat Nationalpark unternehmen Sie eine schöne Wanderung zum Hängegletscher Ventisquero Colgante. Vorbei an den schroffen Basaltspitzen von Cerro Castillo gelangen Sie zum größten See Chiles, dem Lago General Carrera. Auf seinem türkisblauen Wasser unternehmen Sie eine Bootsfahrt zu den weltweit einzigartigen Marmorhöhlen. Danach wartet mit dem Ausflug zum Exploradores-Gletscher, welcher direkt vom Nördlichen Patagonischen Inlandseis hinab ins Tal fließt ein weiteres Highlight auf Sie. Über die Grenze nach Argentinien und auf der berühmten Ruta 40 durch die argentinische Pampa gelangen Sie nach El Chalten. Im Los Glaciares Nationalpark unternehmen Sie eine Wanderung zur Laguna de los Tres, welche direkt am Fuße des weltberühmten Fitz Roy liegt. In El Calafate wartet im Anschluss der Besuch des imposanten Perito Moreno Gletschers auf Sie. Nun sind Sie ganz tief im Süden Patagoniens angelangt und natürlich machen Sie einen Abstecher zum Torres del Paine Nationalpark. Die aufregende Wanderung zu den drei steil aufragenden Granittürmen, welche dem Park seinen Namen verleihen, wird Ihnen für immer im Gedächtnis bleiben. Zum Abschluss der Reise gelangen Sie nach Punta Arenas – hier an der Magellanstraße endet Patagonien und Feuerland schließt sich an. Sie haben es vollbracht und Patagonien einmal von Nord nach Süd durchquert!