Um kaum einen anderen Berg ranken sich so viele Legenden und Erzählungen. Kaum ein anderer Berg kann so viele Tragödien und Heldengeschichten erzählen. Der Nanga Parbat ist ein ganz besonderer Berg, nicht nur weil er der neunhöchste der Erde ist. Kein anderer 8.000er kann so gut umrundet werden, wie der "nackte Berg". Er liegt in Gilgit-Baltistan, dem pakistanischen Teil der umstrittenen Region Kashmir. Eigentlich ist der Nanga Parbat gar kein Berg, sondern ein komplettes Gebirgsmassiv mit vielen Nebengipfeln, einige selbst über 7.000 m hoch. Es handelt sich um den größten freistehenden Gebirgsstock der Erde und den westlichsten Ausläufer des Himalaya. Der Höhenunterschied vom Gipfel zum 25 km entfernten Industal beträgt 7.000 m. Im Vergleich zu den anderen 4 Achttausendern Pakistans ist der Nanga Parbat relativ leicht zu erreichen und an seinen Hängen in teils abgeschiedenen Bergtälern leben Menschen mit verschiedensten Sprachen, Kulturen und Traditionen. Alle von Ihnen versuchen mit ein wenig Vieh- und Landwirtschaft ein erträgliches Einkommen zu generieren. Somit lernen Sie mit der Umrundung des Nanga Parbats nicht nur eine wunderschöne Hochgebirgslandschaft kennen, sondern kommen gleichermaßen eng mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt.
Ihre Reise startet jedoch erst einmal in Islamabad, wo Sie bei einer Stadtbesichtung in das Leben der Pakistanis eintauchen. Als nächstes fliegen Sie bei einem tollen Sichtflug nach Gilgit – hier können Sie bei klarem Wetter bereits den Nanga Parbat einmal von oben in voller Pracht bestaunen. Von Gilgt aus fahren Sie direkt nach Karimabad ins Hunza-Tal. Das Hunza-Tal war lange Zeit ein unbhängiges Königreich und seine Einwohner lebten abgeschieden vom Rest der Welt. Aus diesem Grund entwickelten sich viele Mythen und Legenden um die Hunzukutz, der lokalen Bevölkerung. Karimabad liegt unvergleichlich schön, eingeschlossen von zahlreichen hohen Bergen – aus diesem Grund nahm James Hilton die Umgebung wohl als Inspiration für sein berühmtes Shangri-La. Das Hunza-Tal hat eine Fülle an Sehenswürdigkeiten – Sie besichtigen die alten Königsfestungen Altit und Baltit und den sehr leicht zu erreichenden Hopar Gletscher. Danach wärmen Sie sich für die Nanga Parbat Umrundung auf und steigen hinauf zum Rakaposhi Base Camp. Der Rakaposhi (7.788 m) weist einen Höhenunterschied von fast 6.000 m gegenüber dem 20 km entfernten Hunza-Tal auf und besitzt somit die höchste Steilflanke der Welt. Es gibt auch keinen anderen so hohen Berg, wo Sie das Base Camp innerhalb von einem Tag Trekking erreichen können und trotzdem zu hoher Wahrscheinlichkeit allein sein werden. Der gewaltige Minapin-Gletscher mit den beiden Gipfeln Diran (7.266 m) und Rakaposhi wird Sie beeindrucken. Nun geht es aber weiter über den weltbekannten Karakorum Highway, einer der schönsten Hochgebirgsstraßen der Welt, bis zur Rupalwand am Nanga Parbat. Hier starten Sie in spektakulärer Umgebung auf der Südseite Ihre Umrundung. Vorbei an vielen Hochalmen, geschichtsträchtigen Basislagern und mächtigen Gletschern erreichen Sie den Mazeno-Pass (5.399 m). Dieser Pass, welcher nur mit einem Mindestmaß an alpiner Erfahrung begangen werden kann, stellt den einzigen Übergang zur Westseite des Berges dar. An der Diamir-Wand befindet sich die heutige Normalroute und mit Sicherheit können Sie mit dem einen oder anderen Bergsteiger hier über die Vorhaben ins Gespräch kommen. Zwei weitere fast 5.000 m hohe Pässe komplettieren Ihre Umrundung und Sie gelangen auf die paradiesische Nordseite mit der populären Märchenwiese. Hier wurde in den 1930er Jahren vor allem deutsche Bergsteigergeschichte geschrieben und der Ausdruck "Schicksalsberg der Deutschen" geprägt. Es könnte keinen besseren Abschluss Ihrer Reise geben. Nach der erfolgreichen Umrundung werden Sie aus eigener Erfahrung verstehen, warum der Nanga Parbat auch den Namen "Diamir" trägt, was so viel wie "König der Berge" bedeutet.